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Active Directory Forest – Was ist das?

Das Active Directory ist das Herzstück jeder Windows Domäne und bildet die Grundlage für eine sichere und effiziente Verwaltung von Netzwerken. Doch was genau ist ein Active Directory Forest (ADF) und warum ist er für die Gesamtstruktur einer Domäne so wichtig? Ein ADF ist eine Zusammenfassung mehrerer Active Directory Domänen, die unter einer gemeinsamen Struktur verwaltet werden.

In diesem Artikel werfen wir einen detaillierten Blick auf die Funktionsweise von Active Directory Forests und erklären, warum Domain Trusts innerhalb eines ADFs eine entscheidende Rolle spielen. Ob Sie sich bereits mit Active Directory auskennen oder ganz neu in diesem Bereich sind, dieser Artikel bietet Ihnen einen umfassenden Überblick über dieses wichtige Konzept.

Was genau ist ein Active Directory Forest?

Ein Active Directory Forest ist eine logische Gruppierung mehrerer Active Directory Domänen in einer Gesamtstruktur. Ein ADF kann aus einer oder mehreren Active Directory Domänen bestehen (sozusagen die Bäume des Waldes) und bildet die höchste Ebene der Active Directory Hierarchie. Innerhalb eines ADFs teilen alle Domänen dieselbe Schema-, Konfigurations- und globale Katalog-Partition, was eine einheitliche Verwaltung und Suche von Objekten ermöglicht.

Eine Active Directory Gesamtstruktur wiederum besteht aus einer oder mehreren Domänen und kann aus einem oder mehreren ADFs bestehen. Domänen innerhalb eines AD Forests können über sogenannte Domain Trusts miteinander kommunizieren und Ressourcen teilen.

Das Konzept eines Active Directory Forests bietet zahlreiche Vorteile. Eine gemeinsame Struktur erleichtert die Verwaltung von Objekten, da diese in einer zentralen Datenbank gespeichert und aktualisiert werden. Zudem ermöglicht die gemeinsame Verwendung von globalen Katalog-Partitionen schnelle Suchvorgänge im gesamten Wald. Ein ADF ist auch eine Voraussetzung für eine effektive Zusammenarbeit von mehreren Domänen innerhalb einer Organisation.

Wie erstellt man eine Active Directory Gesamtstruktur?

Um eine Active Directory Gesamtstruktur zu erstellen, müssen Sie zunächst eine oder mehrere Active Directory Domänen erstellen und diese dann in einem ADF zusammenfassen. Hier sind die Schritte im Einzelnen:

1. Schritt:
Erstellen Sie eine neue Domäne


Wenn Sie noch keine Domäne haben, müssen Sie zuerst eine neue Domäne erstellen. Dazu müssen Sie einen Server mit der Active Directory-Domänendienste-Rolle installieren und den Domänencontroller einrichten.
2. Schritt:
Erstellen Sie zusätzliche Domänen
Wenn Sie bereits eine Domäne haben, können Sie weitere Domänen erstellen, um Ihre Organisation abzubilden. Achten Sie darauf, die Domänen mit einer einheitlichen Namenskonvention zu benennen.
3. Schritt:
Verbinden Sie die Domänen mit einem ADF
Um eine Active Directory Gesamtstruktur zu erstellen, müssen Sie alle Domänen in einem ADF zusammenfassen. Dazu müssen Sie eine neue Vertrauensstellung zwischen den Domänen einrichten.
4. Schritt:
Konfigurieren Sie die ADF-Einstellungen
Sobald die Domänen miteinander verbunden sind, können Sie die ADF-Einstellungen konfigurieren. Hier können Sie etwa den Schema-Master oder den globalen Katalogserver auswählen.
5. Schritt:
Verwalten Sie die ADF-Objekte
Nun können Sie die Objekte in Ihrem ADF verwalten. Hierzu gehören Benutzer, Benutzergruppen, Computer und andere Ressourcen.

Beachten Sie, dass die Erstellung einer Active Directory Gesamtstruktur ein komplexer Prozess ist und dass Sie sorgfältig planen müssen, um sicherzustellen, dass alles reibungslos funktioniert. Es ist auch wichtig, Best Practices zu befolgen, um die Sicherheit und Leistung Ihrer Gesamtstruktur zu gewährleisten.

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Welche Modelle des Active Directory Forests gibt es?

Es gibt verschiedene Modelle des Active Directory Forests, die je nach den Bedürfnissen Ihrer Organisation ausgewählt werden können. Hier sind die häufigsten Modelle:

Single Forest Model

Das Single Forest Model ist das einfachste Active Directory Forest-Model und besteht aus einer einzigen Domäne und einem einzigen ADF. Es eignet sich am besten für kleine bis mittelgroße Organisationen mit einfachen Verwaltungserfordernissen und wenigen Sicherheitsanforderungen. Die Vorteile dieses Models liegen in der einfachen Verwaltung, der geringeren Komplexität und dem geringeren Verwaltungsaufwand. Allerdings bietet es auch weniger Sicherheit als das Multiple Forest Model und eine geringere Skalierbarkeit.

Multiple Forest Model

Das Multiple Forest Model, das aus mehreren ADFs besteht, die durch Trusts miteinander verbunden sind. Jeder Forest hat seine eigene Domänenstruktur und ist unabhängig voneinander verwaltbar.

Das Multiple Forest Model eignet sich für größere Organisationen mit komplexen Verwaltungserfordernissen und bietet eine höhere Sicherheit als das Single Forest Model. Durch die Verwendung von Trust-Einstellungen können Domänen und Ressourcen sicher zwischen den Forests geteilt werden, während gleichzeitig die Sicherheitsanforderungen erfüllt werden.

Zu den Vorteilen des Multiple Forest Models gehören eine erhöhte Sicherheit und eine starke Skalierbarkeit und Flexibilität. Zu den Nachteilen zählt die hohe Komplexität, die benötigte, sorgfältige Planung und Verwaltung des Systems.

Organizational Forest-Model

Das Organizational Forest-Model ist ein spezielles Multiple Forest-Model, das für Unternehmen mit mehreren Geschäftsbereichen oder Tochtergesellschaften entwickelt wurde. Es besteht aus einem Root Forest und mehreren Ressource Forests, die für die Verwaltung von Ressourcen zuständig sind.

Im Root Forest befinden sich die Gesamtstruktur- und Schema-Partitionen sowie die Domain Naming Master-Rolle. Dieser ist für die Verwaltung der Vertrauensstellungen zwischen den Ressource Forests zuständig und stellt sicher, dass die Gesamtstruktur und das Schema in allen Bereichen konsistent sind.

Restricted Access Forest-Model

Dieses Modell ist ebenfalls ein spezielles Multiple Forest-Model, das für Unternehmen mit hohen Sicherheitsanforderungen entwickelt wurde. Es besteht aus zwei Bereichen: einem Ressource Forest und einem Restricted Access Forest.

Der Ressource Forest ist für die Verwaltung von Ressourcen wie Exchange Server oder SharePoint Server zuständig und kann von Benutzern im Restricted Access Forest genutzt werden. Der Restricted Access Forest ist für die Verwaltung von Benutzern und Gruppen zuständig und hat eine Vertrauensstellung mit dem Ressource Forest.

Das Restricted Access Forest-Model bietet eine höhere Sicherheit, da der Restricted Access Forest von einem getrennten Netzwerk aus betrieben werden kann. Es ist auch einfacher, die Sicherheit des Restricted Access Forests, im Rahmen eines Zero Trust-Modells, zu gewährleisten, da nur eine begrenzte Anzahl von Benutzern und Gruppen Zugriff darauf hat.

Wie viele Active Directory Forests sind notwendig?

Die Anzahl der benötigten Active Directory Forests hängt von den Anforderungen und Bedürfnissen der Organisation ab. Es gibt keine feste Regel, wie viele benötigt werden, und die Anzahl kann je nach Größe und Komplexität der Organisation deutlich variieren.

Hier sind einige Faktoren, die bei der Entscheidung berücksichtigt werden sollten:

  • Anzahl der Benutzer: Je größer die Anzahl der Benutzer ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass mehr als ein Forest benötigt wird, um eine bessere Skalierbarkeit zu erreichen.
  • Geografische Verteilung: Wenn das Unternehmen über mehrere Standorte oder Niederlassungen verfügt, kann es sinnvoll sein, mehrere Forests zu erstellen, um die Verwaltung und das Management zu vereinfachen.
  • Sicherheitsanforderungen: Wenn das Unternehmen hohe Sicherheitsanforderungen hat, kann es sinnvoll sein, mehrere Forests zu erstellen, um die Verwaltung von Benutzern und Ressourcen zu trennen und somit das Risiko von Sicherheitsverletzungen zu minimieren.
  • Geschäftliche Anforderungen: Wenn das Unternehmen verschiedene Geschäftsbereiche hat, die unterschiedliche Anforderungen haben, kann es sinnvoll sein, separate Forests für jeden Geschäftsbereich zu erstellen.

Best Practices für AD Forests

Hier sind einige Best Practices für Active Directory Forests:

  1. Eine sorgfältige Planung und Design sind der Schlüssel für eine erfolgreiche Implementierung von Active Directory Forests. Die Planung sollte die Anforderungen der Organisation berücksichtigen, um die optimale Anzahl und Konfiguration zu bestimmen.
  2. Eine strukturierte Namenskonvention für die Forests, Domänen und Sites sollte festgelegt werden, um die Verwaltung und das Management zu vereinfachen.
  3. Es ist wichtig, besondere Sicherheitsmaßnahmen zu implementieren. Dies umfasst den Einsatz von Firewalls, regelmäßigen Updates und Patches, der Verwendung starker Passwörter und der Überwachung von Log-Dateien.
  4. Backup und Recovery: Es ist ebenso wichtig, regelmäßige Backups von Active Directory zu erstellen, um im Falle eines Ausfalls oder einer Beschädigung schnell wiederhergestellt werden zu können.
  5. Die Verwaltung kann sehr zeitaufwendig sein. Es ist daher empfehlenswert, Automatisierungstools zu verwenden, um die Verwaltung zu vereinfachen und zu automatisieren.
  6. Eine umfassende Schulung und Dokumentation der ADFs ist wichtig, um sicherzustellen, dass das IT-Personal über die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten verfügt, um die Forests effektiv zu verwalten.
  7. Die Überwachung und Überwachung der Active Directory Gesamtstruktur ist elementar, um sicherzustellen, dass alles ordnungsgemäß funktioniert und Probleme schnell identifiziert und behoben werden können.

Fazit – Achten Sie darauf, wo lauter Wald noch die einzelnen Bäume zu sehen

Active Directory Forests spielen eine wichtige Rolle in der Verwaltung von Benutzern, Ressourcen und Domänen in einer Windows-Domäne. Es gibt verschiedene Modelle, die je nach den Anforderungen der Organisation ausgewählt werden können. Eine sorgfältige Planung sowie Implementierung unter Berücksichtigung von Best Practices wie Sicherheit, Backup und Recovery sowie Automatisierung sind entscheidend für eine erfolgreiche Verwaltung von Active Directory Forests. Regelmäßige Audits mit Tools, wie dem Specops Password Auditor, helfen auch dabei den aktuellen Status der Domains zu ermitteln und zu analysieren.

(Zuletzt aktualisiert am 10/05/2023)

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