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Was ist Social Engineering? Definition und Schutzmaßnahmen gegen Manipulationstechniken

Cyberkriminalität ist weit mehr als der Angriff auf Computersysteme und Netzwerke. Sie ist auch das Ausnutzen der menschlichen Stärken und Schwächen. Gekonnt geschürte Furcht, Vertrauen oder Respekt vor Autorität sind nur einige der Mittel, die bei Social Engineering zum Einsatz kommen.

Es ist wie ein Trickbetrug an der digitalen Haustür – verführerische Versprechen, falsche Identitäten und die Illusion einer persönlichen Beziehung öffnen Türen, wo Firewalls und Virenscanner versagen. Was ist Social Engineering, warum ist es so gefährlich und wie kann man sich davor schützen? In diesem Beitrag klären wir diese und weitere brennende Fragen.

Was ist Social Engineering?

Social Engineering bezeichnet die psychologische Manipulation von Menschen mit dem Ziel, bestimmte Verhaltensweisen zu provozieren. Ob zum Herausgeben von vertraulichen Informationen, zur Kaufentscheidung, oder zur Freigabe von Finanzmitteln – der Zweck ist die Ausnutzung menschlicher Eigenheiten, insbesondere des Vertrauens.

Der Angreifer benötigt dabei eine tiefgreifende Kenntnis der Zielperson oder -organisation, welche durch umfangreiche Informationssammlung aus verschiedensten Quellen, wie Behördendaten, sozialen Medien oder dem Darknet, erlangt wird.

Das Konzept des Social Engineering ist nicht auf das digitale Umfeld beschränkt, sondern findet auch in traditionellen Betrugsmethoden Anwendung, etwa beim sogenannten Enkel-Trick oder bei Betrug auf Online-Partnerbörsen. Dabei werden die Hacker immer professioneller.

Woran erkennt man, dass es sich um Social Engineering handelt?

Die Erkennung von Social Engineering kann eine Herausforderung darstellen, da es auf subtile Manipulation setzt. Ein erster Hinweis ist oft eine ungewöhnliche oder unerwartete Anfrage, wie das Teilen von vertraulichen Informationen, Zugangsdaten oder die Ausführung bestimmter Aktionen.

Es könnte sich um eine scheinbar harmlose E-Mail von einem Vorgesetzten handeln, die nach sensiblen Daten fragt, oder einen Anrufer, der sich als IT-Mitarbeiter ausgibt und nach Ihrem Passwort fragt.

Ein weiterer Indikator für Social Engineering ist Druck. Oft nutzen Angreifer Taktiken wie Zeitdruck, Drohungen oder das Versprechen von Belohnungen, um eine sofortige Reaktion zu erzwingen, die die Opfer davon abhält, die Anfrage zu hinterfragen.

Auch der Missbrauch von Vertrauen ist ein klares Zeichen. Manipulatoren geben sich oft als Personen aus, denen Sie vertrauen – Kollegen, Vorgesetzte oder Familienmitglieder. Sie könnten etwa persönliche Informationen verwenden, um ihre Glaubwürdigkeit zu untermauern.

Social Engineering findet im Übrigen nicht nur im digitalen Raum statt. Auch im physischen Umfeld kann es zur Anwendung kommen, beispielsweise durch das Vortäuschen von Identitäten oder Autoritäten, um Zugang zu gesicherten Bereichen zu erlangen. Daher ist es entscheidend, wachsam zu sein und bei Verdacht entsprechende Sicherheitsprotokolle einzuhalten.

Warum ist Social Engineering so gefährlich?

Die Gefahr von Social Engineering liegt in seiner Raffinesse und seiner direkten Ausrichtung auf die menschliche Psyche. Indem es das Vertrauen, die Hilfsbereitschaft, die Angst oder den Respekt der Menschen ausnutzt, können Cyberkriminelle Sicherheitsmaßnahmen umgehen, die normalerweise gegen Angriffe schützen würden.

Die Folgen können gravierend sein, von Datenschutzverletzungen und finanziellen Verlusten bis hin zur Kompromittierung von Firmengeheimnissen oder personenbezogenen Daten. Da es sich auf menschliches Verhalten stützt und nicht auf technische Schwachstellen, sind die Möglichkeiten zur Bekämpfung begrenzt und erfordern einen bewussten, informierten Umgang mit Kommunikation und Daten. Daher gilt Social Engineering, neben all den anderen Cyber-Bedrohungen, als eine der größten Bedrohungen in der heutigen digitalen Welt.

Was ist Social Engineering

Was sind die häufigsten SE Attacken?

Cyberkriminelle versuchen mittels Täuschung an vertrauliche Informationen zu gelangen. Der Fokus dieser Angriffe liegt auf dem Missbrauch von Vertrauen und der Manipulation menschlicher Neigungen wie Hilfsbereitschaft oder Respekt vor Autoritäten. Und so wird dabei häufig vorgegangen:

Eine typische Social Engineering-Technik besteht darin, dass der Angreifer sich als eine vertrauenswürdige Person, wie ein Mitarbeiter eines Technik- oder Telekommunikationsunternehmens, ausgibt. Der Angreifer kann beispielsweise vorgeben, ein Systemadministrator zu sein, der für die Behebung eines Fehlers oder einer Sicherheitslücke das Passwort des Opfers benötigt.

Es gibt zwei Haupttypen von Social Engineering Angriffen: ungezielte und gezielte Angriffe. Bei ungezielten Angriffen versuchen die Angreifer, möglichst viele Opfer zu infizieren, während bei gezielten Angriffen (Spear-Phishing) der Täter sich zumeist auf eine ganz bestimmte Person konzentriert oder eine ganz klare Absicht verfolgt. Dies könnte etwa der Diebstahl von geistigem Eigentum oder das Erlangen von vertraulichen Informationen über ein bestimmtes Unternehmen sein.

Phishing

Phishing ist eine häufig verwendete Technik im Social Engineering. Dabei werden E-Mails mit Vertrauens-erweckender Aufmachung an potenzielle Opfer versendet, um sie dazu zu bringen, auf eine fingierte Webseite zu gehen und dort ihre Zugangsdaten einzugeben.

Dumpster Diving

Beim Dumpster Diving durchsuchen Social Engineers den Müll des Opfers (privat oder Firmenmüll), um Informationen über dessen Verhalten und Interessen zu erlangen. Aus solchen scheinbar unwichtigen Details können Angreifer wichtige Informationen ableiten und diese für ihre Täuschungsmanöver nutzen.

Ausnutzung von Sozialen Netzwerken

Private und berufliche Soziale Netzwerke sind ein weiteres Ziel von Social Engineers. Sie bieten eine Fülle von Informationen über potenzielle Opfer, die es den Tätern ermöglichen, ihre Angriffe gezielter durchzuführen und eine vermeintliche Vertrautheit mit dem Opfer aufzubauen.

USB Drop

Ein weiteres Beispiel einer Social Engineering Methode ist der USB Drop. Dabei verteilen Social Hacker infizierte USB-Sticks an Mitarbeiter, deren Verwendung den PC infiziert und den Angreifern Zugriff auf das interne Netzwerk der Firma ermöglicht.

Wie kann man sich vor Social Engineering schützen?

Um es Social Hackern so schwierig wie möglich zu machen, müssen mehrere Mechanismen gleichzeitig eingesetzt werden, die insbesondere den Faktor Mensch berücksichtigen. Hier unsere 10 Tipps:

  1. Identitätsprüfung: Stellen Sie die Identität des Anrufers oder des Absenders sicher, bevor Sie weitere Schritte unternehmen.
  2. Seien Sie vorsichtig mit persönlichen Informationen: Geben Sie nicht leichtfertig persönliche oder finanzielle Daten preis, vorrangig nicht per E-Mail.
  3. Überprüfen Sie E-Mail-Absender: Wenn Sie Zweifel an der Identität des Absenders haben, nehmen Sie telefonisch Kontakt auf, um die Authentizität der E-Mail zu überprüfen.
  4. Gesundes Misstrauen: Seien Sie gegenüber Unbekannten, die nach sensiblen Daten fragen, skeptisch.
  5. Keine vorschnellen Klicks: Klicken Sie nicht sorglos auf Links und öffnen Sie keine unbekannten Anhänge in E-Mails.
  6. Aktualisierung der Sicherheitssoftware: Regelmäßige Updates von Betriebssystemen, Browsern und genutzten Programmen können die Sicherheit erhöhen.
  7. Schulung und Sensibilisierung: Regelmäßige Schulungen können helfen, das Bewusstsein für die Gefahren von Social Engineering zu erhöhen.
  8. Passwort-Sicherheit: Nutzen Sie starke, einzigartige Passwörter und ändern Sie standardisierte Passwörter bei der ersten Anmeldung. Lassen Sie Passwortmüdigkeit nicht zu.
  9. Vorsicht bei Social Media: Seien Sie vorsichtig mit den Informationen, die Sie in sozialen Netzwerken teilen.
  10. Sofortige Meldung verdächtiger Aktivitäten: Wenn Sie verdächtige Aktivitäten bemerken, melden Sie diese sofort an die Sicherheitsabteilung des Unternehmens oder den E-Mail-Provider.

Zur Erinnerung: Keine Schutzmaßnahme kann einen vollständigen Schutz vor Social Engineering garantieren

Der Fokus sollte auf schneller Schadensbegrenzung und Wiederherstellung liegen. Die Mitarbeiter können zum Beispiel mit dem Specops uReset, selbstständig ihre Active Directory Passwörter sicher zurückzusetzen, wenn sie den Verdacht haben, Opfer eines Social Hackers geworden zu sein.

Fazit – So stärkt Specops Ihre Abwehr gegen Social Engineering

Wir haben geklärt, was Social Engineering ist und welcher Methoden sich Social Hacker bedienen. Wir haben auch geklärt, wie man eine Social Engineering Attacke abwehren kann, da es essenziell ist, sich gegen diese Angriffe zu wappnen. Specops bietet hierfür umfassende Lösungen an.

Mit der Specops Password Policy können Unternehmen eine starke Passwort-Sicherheit sicherstellen und mit Secure Service Desk, lassen sich Service Desk-Mitarbeiter schützen, indem legitime Anfragen von Social Engineering Angriffen unterschieden werden.

(Zuletzt aktualisiert am 24/07/2023)

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