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Cybersicherheit im Gesundheitswesen: Das Teilen von Passwörtern verhindern
In der schnelllebigen Welt des Gesundheitswesens, zählt jede Sekunde und die Patientenversorgung hat oberste Priorität. In diesem Kontext kann es verlockend und unproblematisch wirken, Passwörter einfach zu teilen. Fachkräfte im Gesundheitswesen stehen oft vor der Herausforderung, eine heikle Balance zwischen nahtlosem Zugriff auf kritische Systeme und der Einhaltung robuster Sicherheitsprotokolle zu finden. Cybersicherheit im Gesundheitswesen wird zur Strapaze. Auch wenn das Teilen von Passwörtern zunächst zu optimierten Arbeitsabläufen und verbesserter Zusammenarbeit zu führen scheint, sind die versteckten Risiken mitunter weitaus größer als die unmittelbaren Vorteile.
Von kompromittierten Patientendaten bis hin zu potenziellen rechtlichen und regulatorischen Verstößen – die Folgen des Teilens von Passwörtern können gravierend sein. Das Verständnis dieser Risiken und die Implementierung wirksamer Strategien zum Verhindern des Teilens von Passwörtern sind entscheidend. In diesem Artikel gehen wir auf spezifische Herausforderungen ein, mit denen sich Gesundheitseinrichtungen konfrontiert sehen, und stellen praxisnahe Strategien zur Prävention vor.
Warum teilen Beschäftigte im Gesundheitswesen Passwörter?
Trotz HIPAA-Vorschriften achten Mitarbeiter im Gesundheitswesen nicht immer auf optimale Cybersicherheit und geben Passwörter mitunter aus verschiedenen Gründen weiter. Meistens liegen die Gründe in der schnelllebigen und stressigen Arbeitsumgebung, in der sie tätig sind. So kann es beispielsweise für eine Krankenschwester, die dringenden Zugriff auf die medizinischen Unterlagen eines Patienten benötigt, praktisch erscheinen, ein Passwort zu teilen, wenn der reguläre Benutzer nicht verfügbar ist. In diesem Moment kommt ihr dies vielleicht wie eine schnelle und pragmatische Lösung vor, um mit ihrer Versorgungsleistung fortfahren zu können.
Ein weiterer Grund ist die Wahrnehmung, dass das Teilen von Passwörtern nur ein geringes Risiko mit sich bringt – insbesondere im Vergleich zu dem Risiko, dass ein Patient die erforderliche Hilfe nicht rechtzeitig erhält. Beschäftigte im Gesundheitswesen könnten annehmen, dass die Bequemlichkeit die potenziellen Sicherheitsrisiken überwiegt, insbesondere wenn die Mitarbeiter unter dem Druck stehen, sowohl der Patientenversorgung als auch administrativen Anforderungen nachzukommen. Viele Arbeitsumgebungen bezeichnen sich als „schnelllebig“, aber im Gesundheitswesen kann diese Dynamik im wahrsten Sinne des Wortes über Leben und Tod entscheiden.
In einigen Fällen kann die Komplexität von IT-Systemen und die Schwierigkeit, sich mehrere starke Passwörter zu merken, ebenfalls zur Weitergabe von Passwörtern führen. Beschäftigte im Gesundheitswesen finden es einfacher mitunter finden, ein einzelnes Passwort zu teilen, anstatt mehrere komplexe Passwörter zu verwalten – insbesondere dann, wenn ihre Organisation keine geeigneten Tools oder Schulungen zur sicheren Verwaltung von Passwörtern bereitstellt. Zudem kann in Teams im Gesundheitswesen eine Vertrauenskultur vorherrschen, in welcher das Teilen von Passwörtern als Weg betrachtet wird, Kollegen zu unterstützen und ihnen Zugang zu den erforderlichen Systemen zu geben.
Warum ist das Teilen von Passwörtern so riskant?
Obwohl die Patientensicherheit oberste Priorität hat, kann es am Bewusstsein oder Verständnis der Cybersicherheit im Gesundheitswesen und implizierten Risiken mangeln, die mit dem Teilen von Passwörtern verbunden sind. Einige Beschäftigte im Gesundheitswesen sind sich der möglichen Konsequenzen nicht vollständig bewusst – wie etwa Datenschutzverstöße oder Verstöße gegen Compliance-Vorgaben. Diese Probleme sind möglicherweise nicht so unmittelbar gefährlich wie andere Herausforderungen, mit denen sich Beschäftigte im Gesundheitswesen befassen müssen, doch sie können erhebliche rechtliche und finanzielle Folgen sowohl für Einzelpersonen als auch für die jeweilige Organisation haben.
- Erhöhte Anfälligkeit für Hackerangriffe: Wenn mehrere Personen ein Passwort kennen, steigt das Risiko, dass es abgefangen oder erraten wird. Mehr Nutzer bedeuten auch mehr potenzielle Sicherheitslücken. Ein Beispiel: Der massive „WannaCry“-Ransomware-Angriff auf den britischen National Health Service hätte durch „grundlegende Cybersicherheitsmaßnahmen“ verhindert werden können.
- Kompromittierte Konten: Wenn das Gerät einer Person kompromittiert wird, sind alle gemeinsam genutzten Konten gefährdet. Dies kann zu unbefugtem Zugriff, Datenschutzverstößen und anderen Sicherheitsvorfällen führen.
- Fehlende Verantwortlichkeit: Wenn mehrere Personen Zugriff auf dasselbe Konto haben, ist es schwierig nachzuvollziehen, wer welche Aktion durchgeführt hat. Dies kann Ermittlungen erschweren und die Durchsetzung von Sicherheitsrichtlinien komplizierter machen.
- Datenlecks: Gemeinsame Passwörter können dazu führen, dass sensible Informationen offengelegt werden. Wenn eine Person das Passwort oder sensible Daten falsch handhabt, kann dies zu versehentlichen Datenlecks führen.
- Compliance-Probleme: Viele Branchen haben strenge Vorschriften zur Datensicherheit und Zugriffskontrolle. Das Teilen von Passwörtern kann gegen diese Vorschriften verstoßen und für die Organisation rechtliche und finanzielle Konsequenzen nach sich ziehen.
- Social Engineering: Das Wissen um ein Passwort kann es Angreifern erleichtern, durch Social-Engineering-Methoden Zugang zu anderen Konten oder Systemen zu erhalten.
- Passwort-Wiederverwendung: Personen, die Passwörter weitergeben, neigen eher dazu, sie auch für persönliche Konten wiederzuverwenden – was das Risiko eines mehrfachen Datenschutzverstoßes erhöht.
- Insider-Bedrohungen: Vertrauenswürdige Mitarbeiter mit Zugriff auf gemeinsam genutzte Passwörter können diese absichtlich oder unbeabsichtigt missbrauchen, was zu Datenschutzverstößen führt.
Cybersicherheit im Gesundheitswesen: Strategien zur Verhinderung des Teilens von Passwörtern
1. Implementieren starker Passwortrichtlinien
Bevor sich das Problem des Teilens von Passwörtern angehen lässt, müssen zunächst starke Passwortrichtlinien eingeführt und durchgesetzt werden. Der beste Weg und unkomplizierteste Weg dazu besteht darin, die Nutzung von Passphrasen zu fördern. Dies hilft den Nutzern, längere Passwörter zu erstellen, die sie sich tatsächlich merken können, ohne sie aufschreiben zu müssen.
2. Einführung von Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA)
Implementieren Sie Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) für alle kritischen Systeme. MFA bietet eine zusätzliche Sicherheitsebene, indem Benutzer für den Systemzugriff zwei oder mehr Verifizierungsfaktoren angeben müssen. Diese Faktoren können etwas beinhalten, das sie kennen (Passwort), etwas, auf das sie physisch zugreifen können (Smartphone oder Sicherheits-Token), oder etwas, das mit ihrem Körper verbunden ist (biometrische Daten). MFA reduziert das Risiko eines unbefugten Zugriffs erheblich, selbst wenn ein Passwort weitergegeben wird.
3. Schulen und Sensibilisieren des Personals
Führen Sie regelmäßige Sicherheitsschulungen durch, um Mitarbeitende über das Problem des Passwortteilens und andere Risiken die Cybersichheit im Gesundheitswesen betreffen aufzuklären. Verwenden Sie Praxisbeispiele und Fallstudien, um die potenziellen Folgen wie Datenschutzverstößen und rechtliche Konsequenzen zu veranschaulichen. Betonen Sie die Bedeutung der individuellen Verantwortung und die Rolle jedes Einzelnen bei der Gewährleistung der Sicherheit.
4. Einführung von rollenbasierter Zugriffskontrolle (RBAC)
Implementieren Sie rollenbasierte Zugriffskontrolle (RBAC), um sicherzustellen, dass jeder Benutzer nur Zugriff auf die Systeme und Daten erhält, die für seine Rolle erforderlich sind. Wenn jeder auf alles zugreifen kann, ist die Versuchung zum Teilen von Konten möglicherweise größer.
5. Verwendung von Single Sign-On (SSO)-Lösungen
Integrieren Sie Single Sign-On (SSO)-Lösungen, um den Anmeldeprozess für Mitarbeitende im Gesundheitswesen zu vereinfachen. SSO ermöglicht Benutzern den Zugriff auf mehrere Anwendungen und Systeme mit nur einem Satz Anmeldedaten, wodurch der Aufwand für das Merken und Verwalten mehrerer Passwörter reduziert wird. Dies kann die Versuchung zum Teilen von Passwörtern erheblich verringern.
6. Überwachen und Zugriffe kontrollieren
Implementieren Sie robuste Überwachungs- und Auditing-Tools, um nachzuvollziehen, wer wann auf welche Systeme zugreift. Überprüfen Sie regelmäßig Zugriffsprotokolle, um verdächtige Aktivitäten oder Muster zu identifizieren, die auf das Teilen von Passwörtern hindeuten. Dies kann Ihnen helfen, Sicherheitsprobleme zu erkennen und zu beheben, bevor sie zu schwerwiegenden Problemen werden.
7. Förderung von Meldesystemen und Feedback
Schaffen Sie eine Unternehmenskultur, in der sich Mitarbeiter wohl damit fühlen, Sicherheitsbedenken zu melden und Verbesserungsvorschläge zu machen. Fördern Sie eine offene Kommunikation und bieten Sie anonyme Meldesysteme an, damit potenzielle Probleme ohne Angst vor Konsequenzen aufgedeckt werden. Nutzen Sie dieses Feedback, um Ihre Sicherheitsrichtlinien und -Praktiken kontinuierlich zu verbessern.
Durch die Umsetzung dieser praktischen Maßnahmen können Gesundheitseinrichtungen das Risiko der Passwortweitergabe erheblich reduzieren und sowohl die Patientendaten schützen als auch den reibungslosen Betrieb kritischer Systeme gewährleisten.
8. Scannen Ihres Active Directory nach kompromittierten Passwörtern
Wenn Mitarbeiter ein Passwort nutzen, das in einem Datenschutzverstoß kompromittiert wurde, steigt Ihr Sicherheitsrisiko erheblich. Specops Password Policy scannt Ihr Active Directory kontinuierlich anhand einer Datenbank mit über vier Milliarden kompromittierten Passwörtern. Kontaktieren Sie uns und sichern Sie sich eine kostenlose Testversion.
(Zuletzt aktualisiert am 13/03/2025)
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